Zum Vergrößern des Textes drücken Sie bitte folgende Tasten:
WIN: Strg und +
MAC: CMD und +

CMD bzw. Strg und 0 ergibt wieder die normale Größe.

Stücke

Nowy Teatr / Wojtek Ziemilski (Polen): Jeden gest / Eine Geste

2 Frauen und 2 Männer zeigen Gebärdensprache, Foto: Kobas Laksa
Bild 1 von 3gest

Donnerstag, 9.11., 20.00 Uhr
HAU Hebbel am Ufer (HAU1)

Ticket kaufen

Freitag, 10.11., 19.00 Uhr
HAU Hebbel am Ufer (HAU1) 

Ticket kaufen

Theater
Dauer etwa 70 Minuten
Polnisch und polnische Gebärdensprache mit deutschen und englischen Übertiteln.

Im Anschluss an die Vorstellung am 9.11. Empfang zur Festivaleröffnung im Foyer HAU1.

Eintritt: EUR 15, 12 / 10 ermäßigt

„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“ Den Satz des Philosophen Ludwig Wittgenstein im Hinterkopf, hat sich Wojtek Ziemilski, Theaterregisseur und visueller Künstler, an die Arbeit zum Stück mit vier gehörlosen Performer*innen gemacht. Und bald gemerkt, wie wahr dieser Satz ist. Seine eigene Sprache ist ihm zunehmend unzulänglich vorgekommen. Wenn sich Menschen in Gebärdensprache unterhalten, schauen sie sich in die Augen, nicht auf die Hände. Ihre Sprache ist mehr als eine Folge von mechanischen Handzeichen, sie wird mit dem ganzen Körper gesprochen. Insofern erwies sie sich für Ziemilski als ein perfektes dramatisches Medium: als eine dem Tanz nicht unähnliche Art von Performance.

Mehr +

In „Jeden gest“ erzählen vier Frauen und Männer ihre persönlichen Geschichten, davon, wie ihre Hörbeeinträchtigung sich auf ihr Leben auswirkt und wie sie damit umgehen. Für alle war es in der Kindheit hart, sich an die Welt der Hörenden anzupassen, die Nicht-Hören ausschließlich als Defizit verstehen. Sie mussten lernen, von den Lippen zu lesen, Gebärdensprache war strikt verboten. So haben sich die Kinder im Geheimen mit ihrer Zeichensprache unterhalten. Gebärdensprache bedeutete für sie Freiheit. Doch „Jeden gest“ ist mehr als eine interessante Lektion über die Realität einer Minderheit. Die Performance nimmt das Publikum mit auf eine Reise in eine faszinierende, fremde Sprachwelt. Eine Welt, in der Kommunikation ein Ereignis aus Gestik, Mimik, Rhythmus und Bewegung ist, das gesehen werden muss, um verstanden zu werden.

Regie Wojtek Ziemilski Mit Marta Abramczyk, Jolanta Sadłowska, Paweł Sosiński, Adam Stoyanov Musik Aleksander Żurowski Bühnenbild & Regieassistenz Wojciech Pustoła Kostüme Krystian Jarnuszkiewicz Lichtdesign Artur Sienicki Beratung Katarzyna Glozak Übertitelung Dorota Krzywicky, Dòra Kapusta, Artur Zapalowski, Maria Wilska Mit Unterstützung durch das Ministerium für Kultur und nationale Kulturgüter 
www.nowyteatr.org

Erkan Özgen (Türkei): Wonderland

Wonderland - Mohammed stellt dar, was er auf der Flucht aus Syrien gesehen hat.
Bild 1 von 1wonderland

Freitag, 10.11., 16.00-22.00 Uhr
Samstag, 11.11., 09.00-22.00 Uhr
Sonntag, 12.11., 10.00-22.00 Uhr

HAU Hebbel am Ufer (HAU2) 

Videoinstallation
Dauer 3.55 Minuten
ohne Sprache oder Sprache kein Problem

Eintritt frei

Lassen sich Traumata darstellen? Erkan Özgens Videoarbeit „Wonderland“ erkundet diese Frage, indem sie den 13-jährigen Mohammed von seiner Fluchterfahrung sprechen lässt. Mohammed lebte mit seiner Familie in der nordsyrischen Stadt Kobani, die sich 107 Tage lang gegen die Angriffe der IS-Truppen wehrte. Da er weder hört noch spricht, benutzt Mohammed ausschließlich seinen Körper, um von seinen traumatischen Erfahrungen zu erzählen – lebhaft, energiegeladen, ohne sichtbare Traurigkeit. Er konfrontiert uns mit dem, was er auf seiner Flucht vor dem IS erleben musste – Erlebnisse, die wir nicht mal in unseren Träumen ertragen würden. Seine Performance wirft uns als Zuschauer*innen auf uns selbst zurück, stellt das Konzept der Menschlichkeit infrage.

Mehr +

„Wonderland“ zeigt die Unmöglichkeit, Kriege, Konflikte und Schmerz jenen zu vermitteln, die diese Erfahrungen nie gemacht haben, und wie Zuschauer*innen diese Erfahrungen aus ihrer eigenen subjektiven Perspektive konstruieren müssen. Unter diesem Gesichtspunkt verweist der Titel auch auf den Vorstellungsraum und seine Wichtigkeit, das Unaussprechliche greifbarer zu machen. „Wonderland“ lief 2017 im AR-Pavillon von Artist-at-Risk in Athen und gehört aktuell zu den am meisten besprochenen Arbeiten der 15. Istanbul Biennale.

Ein Film von Erkan Özgen, Türkei 2016 
erkan-ozgen.blogspot.de

The Future Clinic for Critical Care: Symposium „Take Care“

Symposiumsmotiv: Zwei orangefarbene Fäuste, auf deren Finger TAKE CARE tättowiert steht.
Bild 1 von 1takecare

Freitag, 10.11., 17.00-19.00 Uhr
Samstag, 11.11., 10.00-18.30 Uhr
Sonntag, 12.11., 11.00-17.30 Uhr

HAU Hebbel am Ufer (HAU2)

Ticket kaufen

Symposium
Englisch und Deutsch mit deutscher und englischer Simultan-Übersetzung und deutscher Audio-Deskription.

Simultan-Übersetzung in deutsche Gebärdensprache nach Anmeldung unter service@hebbel-am-ufer.de bis 3.11.

Die Zukunft beginnt heute: Das dreitägige Symposium "Take Care" bietet in Vorträgen, Performances und Gesprächen kontroverse Perspektiven zum Thema Fürsorge. Fürsorge bezeichnet dabei weniger eine medizinische Aufgabe als eine soziale, kreative und politische Strategie. Wie können neue gemeinschaftliche Handlungsweisen und Koalitionen aussehen? Zusammen mit Theoretiker*innen, Aktivist*innen und Künstler*innen mit und ohne Behinderung aus den Bereichen Performance, Kunst, Aktivismus, soziale Arbeit, Wissenschaft, Gesundheitswesen und Sexarbeit suchen Performer und Choreograf Jeremy Wade und Madlove-Aktivist James Leadbitter mit dem von ihnen kuratierten Symposium nach Antworten.

Mehr +

Inwiefern kann die Erfahrung der gegenseitigen Fürsorge als Modell für emanzipatorische Beziehungen dienen? Als Modell für politisches Handeln und als Grundlage für Widerstandsbewegungen der Zukunft? Schon 1988 erklärte Audre Lorde: "Selbst-Fürsorge ist eine Form der politischen Kriegsführung". Was, wenn die Fürsorge neue und radikale Formen der wechselseitigen Abhängigkeit hervorbrächte? Was, wenn diese neuen Ansätze die Isolation und den Wettbewerb des Kapitalismus durchbrechen könnten?

Kuratoren Jeremy Wade, James Leadbitter Mit Liz Crow, Eva Egermann, Loree Erikson, Simon Geils, Lena Grünberg, Johanna Hedva, Hannah Hull, Eliah Lüthi, Rebecca Maskos, Robert McRuer, Neve Be, the vacuum cleaner, Matthias Vernaldi, Rebecca Yeo, Michael Zander, Johanna Zinecker u.a.

Ausführliches Programm & Tickets:
takecare.no-limits-festival.de

Dennis Seidel / Meine Damen und Herren (Deutschland): Der Tag, an dem Kennedy ermordet wurde und Mimmi Kennedy Präsidentin wurde

Eine Fotomontage, verschiedene Figuren auf Pappe gezeichnet. Sie haben menschliche Gesichter. Dahinter eine Straße mit Hochhäusern. Von Dennis Seidel
Bild 1 von 1kennedy

Freitag, 10.11., 19.30 Uhr
Theater Thikwa/F40

Ticket kaufen

Samstag, 11.11., 19.30 Uhr
Theater Thikwa/F40

Ticket kaufen

Theater (Premiere)
Dauer etwa 60 Minuten
Deutsch

Eintritt: EUR 16 / EUR 10 ermäßigt
Kombi-Ticket: „Der Tag, an dem Kennedy...“ und „touch me“, EUR 20 / EUR 12 ermäßigt

Vor zwei Jahren überraschte und beeindruckte Dennis Seidel von Meine Damen und Herren aus Hamburg bei NO LIMITS mit seiner One-Woman-Show „Ordinary Girl“, einem herzergreifend komischen Melodram mit David-Lynch-Touch. 2017 präsentiert Dennis Seidel nun bei NO LIMITS eine Welt-Uraufführung: In seinem Drama „Der Tag an dem Kennedy ermordet wurde und Mimmi Kennedy Präsidentin wurde" geht es darum, dass der amerikanische Präsident John F. Kennedy ermordet wird und die wahre Täterin gefunden werden muss. Außerdem begegnen sich zwei verschollene Schwestern wieder. Liv Split ist Reporterin und berichtet live vom Attentat auf John F. Kennedy am 22. November 1963. Dabei gerät sie sogar selbst in Verdacht.

Mehr +

Dann gibt es noch den Erzähler sowie Barbie-Puppen, die von Liv Split zum Sprechen gebracht werden. In Dennis Seidels Regie-Premiere wird geschossen, gesungen, geweint, in Ohnmacht gefallen, falsch verdächtigt... und es werden Frauen ermächtigt!

Regie Dennis Seidel Mit Noa Michalski, Celina Scharff, Michael Schumacher, Dennis Seidel, Lina Strohtmann und zwei Barbie-Puppen Musik Kevin Hamann, Dennis Seidel Textassistenz Daniela Chmelik Kostüm Gloria Brillowska Video 17motion Licht Carl Hoffmann Dramaturgie Anja Redecker Regieassistenz, Produktionsleitung Christoph Grothaus Produktion barner 16 in Zusammenarbeit mit dem Festival NO LIMITS Berlin 2017
www.meinedamenundherren.net

J&J / Jessica Huber & James Leadbitter (Schweiz/Großbritannien): Tender Provocations of Hope and Fear

Zwei junge Menschen in einer Straße. Einer hält ein Schild hoch, darauf steht in Englisch "Macht Hoffnung. Stoppt Angst." Foto: the vacuumcleaner
Bild 1 von 1tender

Freitag, 10.11., 20.00 Uhr
HAU Hebbel am Ufer (HAU2)

Ticket kaufen

Samstag, 11.11., 20.00 Uhr
HAU Hebbel am Ufer (HAU2)

Ticket kaufen

Performance (Deutsche Premiere)
Dauer etwa 120 Minuten
Englisch und Deutsch mit deutscher und englischer Simultan-Übersetzung und deutscher Audio-Deskription.

Simultan-Übersetzung in deutsche Gebärdensprache nach Anmeldung unter service@hebbel-am-ufer.de bis 3.11.

Eintritt: EUR 13 / EUR 8 ermäßigt

Inmitten einer Nachrichtenlage, die von Zwangsmigration, Klimawandel, der Destabilisierung Europas, zunehmendem Nationalismus und der Erosion der Menschenrechte beherrscht wird, stellen J&J entscheidende Fragen: Was sind die Ursachen von Angst und welche Auswirkungen hat sie auf uns? Wie gehen wir mit ihr um? Wie könnte ein Raum für Potenzial aussehen, in dem Ideen für eine andere Zukunft entstehen können? Unter dem Titel „The Art of a Culture of Hope“ schaffen J&J ein Langzeitprojekt über unsere Werte, Ängste, Hoffnungen und unsere gemeinsame Zukunft. „The Art of a Culture of Hope“ besteht aus drei Teilen: den Performance-Abenden „Tender Provocations of Hope and Fear“ sowie dem Workshop-Format „Space for Hope“. Die Ergebnisse dieser Dialoge finden in das „Archive of Hope and Fear“ Eingang.

Mehr +

In „Tender Provocations of Hope and Fear“ stellen sich J&J gemeinsam mit weiteren Performer*innen den eigenen Ängsten und berichten vom Suchen, Finden, Verlieren und Wiederbeleben der Hoffnung. Ein Abend des Teilens, mit Performances, Lesungen und Projektpräsentationen über Erfahrungen von Angst und Hoffnung. Für das Festival NO LIMITS haben J&J zusammen mit Jeremy Wade zahlreiche Künstler*innen und Aktivist*innen mit Behinderung eingeladen, die ihre Erfahrungen teilen.

Konzept & künstlerische Leitung J&J (Jessica Huber & James Leadbitter) Mit Mondkalb, Neve Be, Kim Noble, station 17 DJ-Set, Tourettes Hero, the vacuum cleaner Bühne & künstlerische Mitarbeit Gabriela Rutz mit Ramin Mosayebi Gefördert durch Stadt Zürich Kultur, Migros Kulturprozent, pro helvetia
www.theartofacultureofhope.com

tanzbar_bremen (Deutschland): touch me

Zwei Tänzerinnen und ein Tänzer stehen eng beieinander und berühren ihre Gesichter, Foto: Daniela Buchholz
Bild 1 von 3touchme

Freitag, 10.11., 21.00 Uhr
Theater Thikwa/F40 Studio

Ticket kaufen

Samstag, 11.11., 21.00 Uhr
Theater Thikwa/F40 Studio

Ticket kaufen

Tanz (Premiere)
Dauer etwa 60 Minuten
ohne Sprache oder Sprache kein Problem

Eintritt: EUR 14 / EUR 8 ermäßigt
Kombi-Ticket: „Der Tag, an dem Kennedy...“ und „touch me“, EUR 20 / EUR 12 ermäßigt

Bewusst oder unbewusst berühren wir täglich uns und andere, werden berührt und lassen uns berühren. Mit der neuen Produktion erkundet tanzbar_bremen diese allgegenwärtige, bisweilen unbemerkte sinnliche Ebene unseres Daseins. Voller Neugier befragt das Tanztrio mit Neele Buchholz, Corinna Mindt und Oskar Spatz unterschiedlichste Varianten und Auswirkungen körperlicher Begegnungen. Was lösen Momente leiblicher Nähe in uns aus? Wie gestalten wir sie? Wie prägen sie uns, und damit unsere Arten und Weisen, uns durchs Leben zu bewegen? Jede Berührung birgt eigene Qualitäten und Informationen, erzeugt Empfindungen, stiftet intuitive Reaktionen. Gleich einer wortlosen Sprache durchziehen taktile Ereignisse unser Miteinander.

Mehr +

„touch me“ taucht ein in diese Kommunikationen der Körper und verwandelt vielfältige darin verborgene Impulse in Tanzkunst, die von weit mehr als dem Physischen erzählt. Von den Tänzer*innen gemeinsam entwickelt, spürt das Stück Essenzen des Berührens in Alltagsgesten, Zufallssituationen und Ausnahmemomenten auf und zaubert aus seinen Entdeckungen einen choreografischen Kosmos, der zum Miterleben einlädt.

Tanz, Choreografie, Entwicklung Neele Buchholz, Corinna Mindt, Oskar Spatz Licht Timo Reichenberger Dramaturgie Günther Grollitsch, Lars Mindt Produktion tanzbar_bremen/steptext dance project, realisiert im Rahmen des Modellprojekts KompeTanz
www.tanzbarbremen.com

dorisdean (Deutschland): Hypergamie - Hochzeit mit Hindernissen

8 Menschen in feierlicher Kleidung stehen in einer Reihe. Eine Frau trägt ein weisses Brautkleid. Sie sitzt im Rollstuhl. Ein Mann trägt einen schwarzen Frack. Foto: dorisdean
Bild 1 von 2hypergamie

Samstag, 11.11., 19.00 Uhr
HAU Hebbel am Ufer (HAU3 Houseclub)

Ticket kaufen

Sonntag, 12.11., 17.00 Uhr
HAU Hebbel am Ufer (HAU3 Houseclub) 

Ticket kaufen

Performance
Dauer etwa 130 Minuten
Deutsch

Eintritt: EUR 13 / EUR 8 ermäßigt

Mit „Hypergamie – Hochzeit mit Hindernissen“ machen dorisdean ein performatives Angebot: In einem festlich dekorierten Raum kommen alle zusammen, um eine Hochzeit zu feiern. Die Braut ist körperlich behindert, der Bräutigam ist es nicht. Dementsprechend sind auch alle Gäste der Braut behindert – oder: werden behindert gemacht. Der Zufall bestimmt darüber, wer die Hochzeit mit Behinderung erlebt und wer ohne. An getrennten Tischen feiern die Gäste mit Tanz, Hochzeitsspielen, sentimentalen und weniger sentimentalen Reden. Für die einen läuft alles anders, für die anderen normal. Aber was war noch gleich „normal“?

Mehr +

Die Einschränkung des Körpers wird hier für manche zum temporären Erlebnis. Die Hochzeitsgesellschaft bleibt zweigeteilt. Die Frage, die dahinter aufblitzt: Wie genau funktioniert eine Partnerschaft eigentlich, wenn ein Teil des Ehepaars dem anderen aus gesellschaftlicher Sicht etwas voraushat? Wenn der eine intakt ist und die andere nicht? Die Zuschauer*innen selbst können erleben, was die Fiktion namens „Behinderung“ mit der eigenen Wahrnehmung und Wahrnehmbarkeit macht.
dorisdean ist eine freie mix-abled Kompanie aus NRW, die seit 2011 Performances zu unterschiedlichen Fragen des menschlichen Zusammenlebens, der Kommunikation und des Unbehagens in direkter Interaktion erarbeitet. Dabei gilt die Aufmerksamkeit stets dem Defekt, dem nicht Perfekten im und am Menschen, dem Stigma.

Konzept dorisdean Mit Christopher Bruckman, Phillip Hohmann, Anna Júlia Amaral, Patrizia Kubanek, Wera Mahne, Miriam Michel, Charis Nass, Kübra Sekin, Daniel deVicente. Produktion dorisdean
www.dorisdean.de

Verena Regensburger / Münchner Kammerspiele (Deutschland): Luegen

Eine Schauspielerin in weißer Kleidung schaut das Publikum an. Dahinter eine zweite Schauspielerin in einer durchsichtigen Box. Foto: Franz Kimmel
Bild 1 von 3luegen

Sonntag, 12.11., 17.00 Uhr
HAU Hebbel am Ufer (HAU3)

Ticket kaufen

Sonntag, 12.11., 19.30 Uhr
HAU Hebbel am Ufer (HAU3)


Ticket kaufen

Theater
Dauer etwa 75 Minuten
Deutsch mit Übersetzung für gehörlose Zuschauer*innen

Eintritt: EUR 15 / EUR 10 ermäßigt

Zwischen zwei und 200 Mal am Tag lügen wir – abhängig davon, was man unter einer Lüge versteht: Unwahrheiten, Postfakten, Übertreibungen, Auslassungen, Höflichkeiten, Redefloskeln. Aber wie kann man eine Lüge erkennen? Unterlaufen Gestik und Mimik das gesprochene Wort? Um der Konstruktion von Wahrheit auf die Spur zu kommen, treffen in „Luegen“ eine hörende und eine gehörlose Schauspielerin aufeinander. Die Bühne wird zu einem Versuchsraum für bewusst und unbewusst Kommuniziertes, einem Authentizitätslabor, das einlädt zu dechiffrieren, genauer hinzusehen und zu beobachten.

Mehr +

„Nur zu gerne und mit wachsendem Vergnügen lässt man sich vom durchaus erheblichen Charme des Duos Puls & Wedel einwickeln“, schrieb die Münchner Abendzeitung über den Abend.
„Luegen“ war Verena Regensburgers Abschlussarbeit als Regieassistentin an den Münchner Kammerspielen. Wiebke Puls gehört dem Ensemble seit 2005 an und zählt zu den profiliertesten Schauspielerinnen unserer Zeit. Kassandra Wedel ist freischaffende Tänzerin, Choreografin und Schauspielerin in München, war Weltmeisterin im Solo und Duo der inklusiven Hip-Hop-Meisterschaften und gewann 2016 den Pro7-Wettbewerb „Deutschland tanzt“.

Inszenierung Verena Regensburger Mit Kassandra Wedel, Wiebke Puls Bühne Marie Häusner Kostüme Veronika Schneider Video Ikenna David Okegwo Licht Michael Pohorsky Gebärdensprachdolmetscher Marco C., González A. Dramaturgie Manon Haase Eine Produktion der Münchner Kammerspiele Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
www.muenchner-kammerspiele.de

Danza Mobile & Yugsamas Movement Collective (Spanien/Österreich): Where is down?

2 bunt verkleidete Tänzer schütteln ihre Fäuste, Foto: Ralf Henning
Bild 1 von 3down

Sonntag, 12.11., 20.00 Uhr
Theater Thikwa/F40

Ticket kaufen

Tanz
Dauer etwa 60 Minuten
ohne Sprache oder Sprache kein Problem

Eintritt: EUR 16 / EUR 10 ermäßigt

Der Höllen-Cancan weist den Weg: nach unten. Dort treffen sich wilde Gestalten in wallenden Kleidern, bunten Perücken, dicken Brillen. Einer sagt: „Sei nicht du selbst.“ Was auch sonst, auf einer Bühne, in einem solchen Kostüm? Claude Debussy, Richard Strauss und Maurice Ravel bereiten den Synthesizer-verfremdeten Klangteppich dieser merkwürdigen Welt aus Licht und Nebel, in der sich Grenzen auflösen und neue Gemeinschaften bilden. Die Tänzer*innen wirken wie vermummte Superhelden in einem versunkenen Traumland zwischen Ballettposen und rhythmischer Sportgymnastik. Aber spätestens, wenn Giacomo Puccinis berühmte Arie „Nessun dorma“ erklingt, findet der Abend zu einer berührenden Eigentlichkeit, vor der auch die Masken weichen müssen.

Mehr +

„Where is down?“ fragt der Abend doppeldeutig. Also: Wo ist unten? Wer dabei an Down-Syndrom denkt, liegt nicht verkehrt: Danza Mobile – bekannt nicht zuletzt durch den Film „Me too – Yo también“ – ist seit Jahren im Bereich inklusiver Tanz aktiv und bildet, als eine der wenigen Schulen in Europa, geistig behinderte Bühnentänzer*innen aus. Für „Where is down?“ hat die Gruppe zum ersten Mal mit der internationalen Compagnie Yugsamas Movement Collective zusammengearbeitet. Mit eindrücklichem Ergebnis: ein Abend, der wie Ravels „Bolero“ unscheinbar beginnt, sich langsam steigert und fulminant endet.

Von und mit Helliot Baeza, Manuela Calleja, Anna Friedrich, Jaime García, Carla Morera, José Manuel Muñoz, Daniel Parejo, Yali Rivlin Eine Produktion von Danza Mobile in Koproduktion mit Yugsamas Movement Collective
www.danzamobile.com

Back to Back Theatre (Australien): RADIAL

Filmaufnahmen: Ein Schauspieler, um ihn herum Menschen mit Aufnahmegeräten und Kameras. Dahinter ein großer Plastikvorhang - Foto: Rhian Hinkley
Bild 1 von 2radial

Dienstag, 14.11., 13.30-18.00 Uhr
Mittwoch, 15.11., 13.30-17.30 Uhr
Theater Thikwa/F40
Workshops

Anmeldung

Freitag, 17.11., 21.30 Uhr
Theater Thikwa/F40
Filmpräsentation und Party

Workshops: Teilnahme kostenlos,
Anmeldung erforderlich!
Filmvorführung: Eintritt frei

Englisch mit deutscher Übersetzung

Das Back to Back Theatre aus Australien ist das weltweit bekannteste Theater mit sogenannt geistig behinderten Künstler*innen. Sein einzigartiges Ensemble widmet sich seit Jahren sozialen und politischen Themen, die letztlich für alle Menschen relevant sind. RADIAL ist ihr neustes Projekt: ein Langzeit-Filmdreh, der spielerisch Videokunst, Tanz, Musik und Mode verbindet. Dafür bietet Back to Back an drei Tagen kostenlose Workshops mit Tanz-Improvisationen an und filmt die Ergebnisse. Am Ende soll das Video-Porträt einer Gemeinschaft in Bewegung entstehen. Der fertige Film wird bei einer öffentlichen Vorführung im Theater Thikwa zu sehen sein, dazu gibt es eine Premieren-Party mit DJ Gary Flanell.

Alle Berliner*innen sind willkommen, an diesem künstlerischen Prozess zugunsten einer inklusiven Gemeinschaft mitzuwirken. Bühnenerfahrung wird dafür nicht vorausgesetzt, nur Lust mitzuwirken und gefilmt zu werden. Sie sollten mindestens 30 Minuten für die Teilnahme einplanen, gern aber auch länger und an beiden Tagen.

Jede*r kann mitmachen! Anmeldung per E-Mail an 
workshops@no-limits-festival.de

Mehr +

Was macht Tanz politisch? Wie kann Tanz Autoritäten und Macht verstärken oder unterminieren? Geleitet von diesen und weiteren Fragen reist das Back to Back Theatre mit einem künstlerischen Team um die Welt, dockt in verschiedenen Städten an die lokalen Communities an, bringt sie zum Tanzen und dokumentiert die Suche nach einer Form. Nach einem ersten Try Out im heimischen Geelong ist NO LIMITS die erste RADIAL-Station.

Back to Back-Team Berlin: Ensemble Sonia Teuben Regie Rhian Hinkley, Tamara Searle Video Rhian Hinkley Komposition Harry Myers Covill Produktionsleitung Dans Sheehan Produzentin Alison Harvey
www.backtobacktheatre.com

Jérôme Bel / Theater HORA (Frankreich/Schweiz): Disabled Theater

Schauspieler Gianni Blumer steht an einem Mikrofon und schaut nachdenklich die Zuschauer an. Foto: Hugo Glendinning
Bild 1 von 3disabled

Montag, 13.11., 20.00 Uhr
HAU Hebbel am Ufer (HAU1)

Ticket kaufen

Dienstag, 14.11., 20.00 Uhr
HAU Hebbel am Ufer (HAU1)

Ticket kaufen

Tanz/Theater (zum letzten Mal)
Dauer etwa 90 Minuten
Schweizerdeutsch mit englischer Übersetzung

Eintritt: EUR 20, 15, 12 / EUR 10 ermäßigt

Die HAU-Koproduktion „Disabled Theater“ von Jérôme Bel /Theater HORA, die bereits 2012 anlässlich der Neueröffnung im HAU gezeigt und zum Berliner Theatertreffen 2013 eingeladen wurde, kommt nach rund 180 Aufführungen in über 20 Ländern für die beiden allerletzten Präsentationen zurück nach Berlin. In diesem Stück arbeitet Jérôme Bel mit geistig behinderten Schauspieler*innen des Theater HORA aus Zürich. Die Performer*innen teilen mit ihrem Publikum das ihnen eigene Zeitempfinden, ihre besondere Körperlichkeit und Sensibilität. Es entsteht ein Raum, in dem Behinderung nicht aus den visuellen und diskursiven Praktiken ausgeschlossen ist – das Marginalisierte ist in den ästhetischen Diskurs vollständig integriert.

Mehr +

„Mit Disabled Theater wirft Bel ein Schlaglicht auf die Dynamik der Ausgrenzung, durch die diejenigen an den Rand gedrängt werden, die als unproduktiv gelten. Er zeigt auf, wie sie ganz im Gegenteil auch die Mechanismen dieser Repräsentation hinterfragen und auf die Existenz als eine ungeteilte Form der Präsenz hindeuten können.“ - Chiara Vecchiarelli

Konzept Jérôme Bel Von und mit Noah Badir, Remo Beuggert, Gianni Blumer, Damian Bright, Matthias Brücker, Nikolai Gralak, Matthias Grandjean, Julia Häusermann, Sara Hess, Tiziana Pagliaro, Fabienne Villiger, Remo Zarantonello Assistenz, Übersetzung Simone Truong Dramaturgie Marcel Bugiel Produktionsleitung Svetlana Ignjic Produktion Theater HORA – Stiftung Züriwerk Koproduktion R.B. Jérôme Bel, Festival AUAWIRLEBEN (Bern), Kunstenfestivaldesarts (Brüssel), dOCUMENTA 13 (Kassel), Festival d'Avignon, Ruhrtriennale, Festival d'Automne à Paris, Les Spectacles Vivants – Centre Pompidou (Paris), La Bâtie – Festival de Genève, HAU Hebbel am Ufer Gefördert durch Stadt Zürich Kultur, Kanton Zürich Fachstelle Kultur, Pro Helvetia, Stiftung Denk an mich, Ernst Göhner Stiftung
www.hora.ch
www.jeromebel.fr

PeterLicht (Deutschland): Emotionale hört die Signale! Auf zum letzten Verzicht!

Musiker PeterLicht tanzt mit seiner Gitarre auf einer dunklen Bühne. Foto: Christian Knieps
Bild 1 von 1licht

Dienstag, 14.11., 20.00 Uhr
Ballhaus Ost

Ticket kaufen

Konzert
Dauer etwa 90 Minuten
Deutsch

Eintritt: EUR 15 / EUR 10 ermäßigt
Kombi-Ticket: „Von den Amöben...“ und Konzert PeterLicht, EUR 18 / EUR 12 ermäßigt

Ein Leben ohne PeterLicht ist möglich aber sinnlos. Der Kapitalismus ist noch nicht am Ende, es besteht also eine gewisse Dringlichkeit. PeterLicht, Kämpfer und Künstler an vielen Fronten, betritt die Manege des postfaktischen Zeitalters. “Emotionale hört die Signale! Auf zum letzten Verzicht!“, so der Titel seines aktuellen Konzertprogramms, beschreibt das Zwischenreich, das PeterLicht auf dem Weg zu einem neuen Album und seinem ersten Roman durchschreitet. Neue Texte und Lieder entstehen und werden live erprobt. Work in Progress. Veränderung. Ein Treffen mit alten Bekannten in neuen Zeiten. Zu hören gibt es dabei Songs, in denen PeterLicht wie kaum ein anderer das Lebensgefühl großstädtischer Twenty- bzw. Thirtysomethings in eine poetische Form gießt, die sich gleichsam zu subversiver Heiterkeit und sinnsuchender Melancholie bekennt.

Mehr +

PeterLicht-Konzerte sind Happenings und Performances mit heilender Wirkung. Er singt und liest und zeigt seine sprachliche Kunst in allen Facetten, die sich nicht nur in seinen stilprägenden Songtexten voll entfaltet, sondern auch in Theatertexten, Buchveröffentlichungen (zuletzt „Lob der Realität“) sowie als regelmäßiger Kolumnist der Süddeutschen Zeitung.

Von und mit PeterLicht Musikalische Begleitung Benedikt Filleböck
www.peterlicht.de

barner 16 (Deutschland): Von den Amöben zum Bösen - Die Show

Eine Gruppe Menschen in grünen Kostümen spielen Musik auf einer Bühne. Die Zuschauer davor tragen Hüte aus silberne Folie. Foto: Christian Martin
Bild 1 von 2amoeben

Dienstag, 14.11., 22.00 Uhr
Ballhaus Ost

Ticket kaufen

Performance
Dauer etwa 90 Minuten
Deutsch

Eintritt: EUR 15 / EUR 10 ermäßigt
Kombi-Ticket: „Von den Amöben...“ und Konzert PeterLicht, EUR 18 / EUR 12 ermäßigt

Warum sich den Kopf über Urknall, Evolution oder Schwerkraft zerbrechen?! Die Erde ist vielleicht doch nur eine Scheibe Brot. Widmen wir uns lieber den wirklich wichtigen Dingen des Lebens: Torten, Sex, Musik, Spaß und Einhörnern auf Rollschuhen. Das multitransdisziplinäre Team von barner 16 aus Hamburg nimmt uns mit auf eine Zeitmaschinenreise in die Geschichte der Welt und verpasst uns dabei eine ordentlich wissenschaftliche Kopfnuss.

Mehr +

Die Methoden? Unorthodox. Die Mittel? Künstlerisch. Historische Korrektheit ausgeschlossen – die verkohlt auf dem originellen Scheiterhaufen aus Tanz und Talk, Doku- und Trickfilm, Philosophie und Fantasie, Wissen und Quiz. Vom Ballsaal aus wird das Publikum mit dem Hyperdrivezug „Inter Timeline Express 3000" auf eine Reise mitgenommen. Doch die futuristische Zeitreise-Technik hat ihre Tücken. Wenn alles gut läuft, können sich die Gäste hinterher unlimitiert weitere Shows des NO LIMITS-Festivals ansehen. Möglicherweise aber bleibt die Reisegruppe auch für immer jenseits von Raum und Zeit. Den Soundtrack für das kunterbunte Bühnenspektakel liefern Musiker der Band Station 17. Und auf der Gastrednerliste haben Jacques Palminger und PeterLicht ihre Plätze sicher.

Von und mit Tim Borstelmann, Daniela Chmelik, Lis Marie Diehl, Thorsten Graf, Josefine Großkinsky, Christoph Grothaus, Marc-André Klotz, Melanie Lux, Thomas Möller, Tom Reinecke, Celina Scharff, Carsten Schnathorst, Michael Schumacher, Paula Stolze, Daniel Tietjen, Matthias Zalachowski Gäste PeterLicht, Jacques Palminger Musik Station 17 / Christian Fleck, Nils Kempen, Hauke Röh, Felix Ernesto Schnettler, Sebastian Stuber, Benni Thiel, Alex Tsitsigias Mit Beiträgen von Katharina Bromka, Kevin Hamann, Christian Hebel, Birgit Hohnen, Rohullah Kasimi, Tamara Keitel, Dennis Lange, Dennis Seidel, Jonas von Wassenberg, Matti Wustmann, Annette Wirtz Kostüm, Bühne Nadira Nasser Assistenz Kostüm, Bühne Johanna Quack Ton Rene Huthwelker Licht Marek Lamprecht, Florian Timpe Video Iskender Kökçe, Lutz Auhage, Monika Bödewadt, Peter Kelm Dramaturgie Marcel Bugiel Produktionsleitung Lea Connert Gefördert durch die Kulturbehörde Hamburg
www.barner16.de

Das Helmi feat. Theater HORA (Deutschland/Schweiz): Der Besuch der verknallten Dame

Schauspielerin Julia Häusermann kniet auf der Bühne und schaut nach oben. Dahinter kriecht Felix Loycke auf dem Boden und schaut überrascht. Foto: Holger Rudolph
Bild 1 von 2helmi

Mittwoch, 15.11., 20.00 Uhr
Ballhaus Ost

Ticket kaufen

Theater/Performance
Dauer etwa 90 Minuten
Deutsch

Eintritt: EUR 15 / EUR 10 ermäßigt

Lester ist unzufrieden mit seinem Leben. Seine Ehe steht vor dem Aus, die Tochter ist ihm gleichgültig, er kündigt seinen Job und richtet sich in der Garage einen Fitness-Parcours ein. Als er Leonie kennenlernt, eine Freundin seiner Tochter, setzt er alles daran, sie für sich zu gewinnen – ein unerwarteter Blütentraum mitten in der Midlife-Crisis. Doch dann wird Leonie von ihm schwanger, das Dorf verstößt sie, Lester schaut weg, sie muss fliehen. Jahre später kehrt sie als reiche Onassis-Witwe zurück und stellt die mittlerweile verarmte Gemeinde vor eine Wahl: Wenn Lester stirbt, gibt’s Geld. Als die Einwohner auf einmal zu neuem Reichtum kommen, weiß Lester, dass sein Schicksal besiegelt ist.

Mehr +

Wer sich bei der Handlung der Tragikomödie „Der Besuch der verknallten Dame“ an den preisgekrönten Film „American Beauty“ erinnert fühlt, ist auf der richtigen Spur – und wird bestimmt auch all die anderen Anspielungen entschlüsseln, mit denen die Berliner Kult-Puppentruppe Das Helmi seine Abende würzt. Mit auf der Bühne: Mitglieder des Zürcher Theater HORA, das bei NO LIMITS auch den Welterfolg „Disabled Theater“ zeigt und mit dem die Helmis eine langjährige Zusammenarbeit verbindet – und natürlich jede Menge knautschig-kauziger Schaumstoff-Figuren!

Von und mit Gianni Blumer, Burkart Ellinghaus, Solene Garnier, Matthias Grandjean, Julia Häusermann, Felix Loycke, Florian Loycke, Brian Morrow, Dasniya Sommer, Emir Tebatebai, Anne Tismer Eine Produktion von Das Helmi und Theater HORA in Zusammenarbeit mit dem Festival NO LIMITS Berlin 2017
www.das-helmi.de
www.hora.ch


Theater Thikwa (Deutschland): Tanzabend 4 - Identität ist sowieso Quatsch

Ein Mann und eine Frau bewegen sich vor einem Spiegel. Man sieht beide nur zur Hälfte. Foto: Peter Brutschin
Bild 1 von 3tanzabend

Mittwoch, 15.11., 20.00 Uhr
Theater Thikwa/F40 Studio

Ticket kaufen

Donnerstag, 16.11., 20.00 Uhr
Theater Thikwa/F40 Studio

Ticket kaufen

Freitag, 17.11., 20.00 Uhr
Theater Thikwa/F40 Studio

Ticket kaufen

Samstag, 18.11., 20.00 Uhr
Theater Thikwa/F40 Studio

Ticket kaufen

Tanz
Dauer etwa 60 Minuten
ohne Sprache oder Sprache kein Problem

Eintritt: EUR 14 / EUR 8 ermäßigt

Thikwas erfolgreicher „Tanzabend” geht in die vierte Runde! In dieser Reihe stellt Theater Thikwa jeweils zwei Tanzskizzen vor. Der offene, spielerische Titel ist Programm. Unter einem Motto, aber ohne genaue Themenvorgabe treffen Choreograf*innen und Tänzer*innen der Berliner und internationalen Szene auf Thikwa-Performer*innen: Begegnungen der ganz besonderen Art. Diesmal heißt das Thema „Identität“. Bei Choreografin Juli Reinartz geht es um Technoidentitäten. Soll Technologie unsere Körper eigentlich perfektionieren oder sie weiter ausdifferenzieren? Vielleicht können wir füreinander die Technologie sein, die unsere Körper mit dem ausstattet, was sie brauchen. Dabei wird untersucht, was Affinität bedeutet: Kollektivität jenseits von Vertrautheit. Denn wir kennen uns nicht, nicht mal uns selbst. Was brauchen wir überhaupt? 

Mehr +

Traum- oder erträumte Identitäten stehen im Zentrum der Arbeit von Choreograf Martin Nachbar. Wer wäre ich gerne? Jemand echtes, aber vielleicht auch eine ganz neue Figur oder gar eine neue Spezies? Eine Art Spiel – oder eine Party mit Diskokugel und Kostümen zum Verkleiden. Das ist nicht als Flucht vor der Realität gemeint, sondern als Erweiterung, als Möglichkeit, sich neu zu denken, zu fühlen, zu bewegen. Auch als eine potenziell politische Praxis.

Gruppe 1: Von und mit Addas Ahmad, Tiana Hemlock-Yensen, Konstantin Langenick, Anne-Sophie Mosch, Hilarius Urban Choreografie Juli Reinartz Bühne Isolde Wittke Kostüme Pablo Alarcón Lichtdesign Katri Kuusimäki Gruppe 2: Von und mit Felix Brünig, Deniz Dogan, Katharina Maasberg, Sammy Serag, Christian Wollert Choreografie Martin Nachbar Musik Boris Hauf Bühne Isolde Wittke Kostüme Pablo Alarcón Lichtdesign Katri Kuusimäki
www.thikwa.de

SEE! (Deutschland): The Hype

3 Schauspielerinnen halten sich an den Händen und laufen durch einen violett beleuchteten Raum, Foto: Christian Knieps
Bild 1 von 2hype

Donnerstag, 16.11., 18.00-24.00 Uhr
Ballhaus Ost

Ticket kaufen

Durational Peformance
Dauer 360 Minuten,
Kommen und Gehen ist jederzeit möglich
ohne Sprache oder Sprache kein Problem

Außerdem: Essen, Trinken und Kulturprogramm im Hof des Ballhaus Ost von 18.00-22.00 Uhr!

Eintritt: EUR 15 / EUR 10 ermäßigt

Ein inklusives Ensemble aus Performer*innen, Tänzer*innen und Darsteller*innen eröffnet in „The Hype“ einen geteilten Raum der Präsenz: Angetrieben und begleitet vom virtuosen Spiel des Pianisten Philipp Zoubek und unter der Leitung von  Alexandra Knieps und S.E. Struck (SEE!), durchläuft die sechsstündige Dauer-Performance verschiedene Zustände, Tempi und Modi der Zusammenarbeit, des Aufeinander-Reagierens, des Raum-Auslotens, die alle Anwesenden in eine Dauerschleife der Gegenwart versetzt.

Mehr +

„The Hype“ handelt von einer choreographierten temporären Gemeinschaft, die bestimmt von Intuition, Euphorie, Kollaboration inklusiv und drängend ihren Sog entfaltet. Inszeniert als festliches Ritual, setzt die Performance auf die Kraft der Anwesenheit und entfaltet eine ansteckende Choreographie der Gemeinschaft. Der Hype entzündet den Kontakt. Der Hype zelebriert unsere Kondition. Der Hype verlangt die pure Konzentration. Der Hype schenkt uns ein groovendes Konzert. Immer und immer wieder. Für alle mit allen. Jetzt. Hier.

Konzept, Regie, Choreografie SEE! (Alexandra Knieps, S.E. Struck) Mit Kristina Brons, Martin Clausen, Anca Huma, Linda Fisahn, Christian Schöttelndreier, Laurens Wältken, Komposition, Piano Phillip Zoubek Raum Cordula Körber Kostüme Svenja Gassen Dramaturgie Felizitas Stilleke Produktionsleitung Bela Bisom, I CAN BE YOUR TRANSLATOR / Lis Marie Diehl Eine Produktion von SEE! in Koproduktion mit FAVORITEN 2016, I CAN BE YOUR TRANSLATOR Dortmund und dem Schauspiel Köln. Gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und der Kunststiftung NRW / Schauspiel Köln
www.seeindeinerstadt.de

Hijinx Theatre (Großbritannien): Meet Fred

Puppe Fred kämpft angestrengt gegen einen Schneesturm, den ein Ventilator im Vordergrund erzeugt. - Foto: Tom Beardshaw
Bild 1 von 3meetfred

Freitag, 17.11., 20.00 Uhr
Ballhaus Ost

Ticket kaufen

Samstag, 18.11., 19.30 Uhr
Ballhaus Ost

Ticket kaufen

Figurentheater
Dauer etwa 80 Minuten
Englisch mit deutschen Übertiteln

Eintritt: EUR 15 / EUR 10 ermäßigt
Kombi-Ticket: „Meet Fred“ und Konzert von Vaguely Artistic, EUR 18 / EUR 12 ermäßigt

Es ist nicht leicht, anders zu sein. Fred ist einen halben Meter groß, aus Stoff, nackt. Eine Puppe. Er will ein normaler Typ mit einem normalen Leben sein, Teil der echten Welt, mit einem Job und einer Freundin. Aber so einfach ist das nicht, weil hier nichts normal ist. Denn er findet sich mitten in einer Show wieder, die sein Leben ist. Und das steckt voller Probleme. Zum Beispiel: Warum sind da ständig Menschen um ihn herum? Ist er wirklich abhängig von ihnen? Und warum kann er für den Job, den er im Theater abliefert, nicht bezahlt werden? Weil ihm dann der Verlust seiner Puppenlebensbeihilfe droht. Parallelen zum Teilhabegesetz sind natürlich rein zufällig.

Mehr +

„Meet Fred“ ist eine Kooperation zweier britischer Exportschlager, der inklusiven Theatergruppe Hijinx aus Cardiff und Blind Summit aus London, eines der bekanntesten Figurentheater des Landes. Gemeinsam legen sie einer Puppe auf urkomische und höchst spielerische Weise Fragen in den Mund, die wir uns früher oder später alle mal stellen: Wer bin ich? Wer würde ich gerne sein? Ist das wirklich mein Leben oder bin ich gerade im falschen Film? Wer hier nicht lacht, der hat kein Zwerchfell – und wer sich nicht berühren lässt, kein Herz.

Hijinx widmet diese Gastspiele dem Schauspieler Martin Vick, der zur Originalbesetzung von „Meet Fred“ gehörte und das Stück mitentwickelt hat. Martin, wunderbarer Clowndarsteller mit Down-Syndrom, ist im Dezember 2016 überraschend verstorben. Seine Rolle wurde von seinem Schauspielkollegen Gareth John übernommen. In Erinnerung an den geschätzten Freund wurde der Rollenname „Martin“ beibehalten.

Regie Ben Pettitt-Wade & Ensemble Mit Lindsay Foster, Gareth John, Sam Harding, Dan McGowan, Richard Newnham, Ben Pettitt-Wade, Morgan Thomas Puppendramaturgie Tom Espina, Giulia Innocenti (Blind Summit)  Puppenbau Blind Summit Technik Tom Aires Lichtdesign, Produktionsleitung Ceri James
www.hijinx.org.uk

Hijinx Theatre (Großbritannien): Vaguely Artistic

4 Musiker mit bunten Umhängen singen auf einer Bühne. Oben hängt ein blauer Ball. Foto: Jonathan Dunn
Bild 1 von 1vaguely

Samstag, 18.11., 22.00 Uhr
Ballhaus Ost

Ticket kaufen

Konzert zum Festivalabschluss
Dauer etwa 70 Minuten
Englisch

Eintritt: EUR 15 / EUR 10 ermäßigt
Kombi-Ticket: „Meet Fred“ und Konzert von Vaguely Artistic, EUR 18 / EUR 12 ermäßigt

Vaguely Artistic ist die inklusive Hausband des Hijinx Theaters, das in diesem Jahr auch mit “Meet Fred” bei NO LIMITS im Ballhaus Ost gastiert. Seit 2010 machen Vaguely Artistic Musik und touren über die Bühnen von Wales. Mit dabei: Sänger und Instrumentalisten, Performer der Hijinx Academy und der Hijinx-Theatergruppe Odyssey. Auf ihrer Playlist: Chaos, Coverversionen und eigene Songs, die Punk, Blues, Pop und Rock mischen. Vaguely Artistic versprechen musikalische Anarchie für alle – und jede Menge Spaß!

Von und mit Dan Burston, Stuart Campbell, Gary Cook, Matthew Cook, Tanya Dower, Amy Griggs, Ian James, Geraint Stewart-Davies Musikalischer Leiter Daniel McGowan
www.hijinx.org.uk/vaguely-artistic/

Isabelle Ginot (Frankreich): Geste critique et handicap

Bilderrahmen hängen an einer weißen Wand, darin ausgestellt sind Briefe von Pascal Tassini
Bild 1 von 1geste-critique

9.-15.11., 10.00-13.00 Uhr
Ort bei Anmeldung

Anmeldung

Forschungswerkstatt
In französischer Sprache

In Kunstprojekten mit Menschen mit einer Behinderung geht es auch darum, eine neue Sprache zu (er)finden, die sowohl die Ästhetik neu denkt als auch die üblichen Werteskalen umsortiert (zwischen Künstler*innen und Zuschauer*innen, Menschen mit und ohne Behinderung, Berufskünstler*innen und Spezialist*innen im Sozial- oder Erziehungsbereich).

Die festival-begleitende Forschungswerkstatt "Geste critique et handicap" (Kritische Geste und Behinderung) beschäftigt sich mit Modalitäten des Blickens und des Redens-über, um davon ausgehend mit neuen Formen der kritischen Auseinandersetzung zu experimentieren – mit Formen des Blickens und des Schreibens, die eher etwas hervorbringen als bloß Unterschiede darstellen – und über diese zu anderen Normen der Kritik zu gelangen.

Anmeldung und weitere Informationen:
workshops@no-limits-festival.de

Mehr +

Le monde de l’art « avec les handis » se doit d’inventer un nouveau langage qui repense le fait esthétique et qui recompose les échelles de valeurs (entre artistes et regardeurs, valides et handis, professionnels de l’art et professionnels du travail social ou éducatif, etc.). Véritable observatoire des mécanismes traditionnels de l’exclusion, et laboratoire d’une écologie sociale postulant l’égalité des intelligences, le Festival No Limits, un des plus importants dans ce domaine, développe depuis des années un appareil critique fondé sur un effort d’accessibilité « universelle » (tant physique que cognitive). Conférences, ateliers critiques, colloques, sont animés également par des intervenants valides et handis. Animé par Isabelle Ginot (université Paris 8) et Marcel Bugiel (dramaturge, e.a. pour Theater HORA (CH), Monster Truck (D) et Meine Damen und Herren (D)), Françoise Davazoglou (doctorante EDESTA et association Art 21), Nathalie Hervé (danseuse et chorégraphe, association Art 21), durant la première semaine du festival, ce laboratoire de recherche « Geste critique et handicap » travaillera à élaborer des modalités de regard et de débat afin de nourrir un travail critique fondé sur de nouvelles méthodologies du regard et du texte, génératives plutôt que différentielles, et travailler à construire d’autres normes critiques.

Von und mit Isabelle Ginot (Université Paris 8), Marcel Bugiel (Dramaturg), Françoise Davazoglou (Doktorandin EDESTA und Verein Art 21) und Nathalie Hervé (Tänzerin und Choreografin, Verein Art 21) In Zusammenarbeit mit Université Paris 8, LABEX ARTS H2H, Laboratoire MUSIDANSE