NO LIMITS ist wieder da!
NO LIMITS ist ein internationales Theater-Festival.
Das bedeutet: Viele Theater-Stücke werden gezeigt.
Auch Tanz und Performances werden gezeigt. Und Video-Kunst.
Verschiedene Aufführungen aus verschiedenen Ländern.
Es gibt Gespräche und Arbeits-Treffen von Künstler*innen und Partys.
Es gibt auch ein Blog (das ist eine Text-Sammlung im Internet).
Und viele andere Dinge.
Es sind bekannte Berliner Theater-Gruppen mit dabei:
Zum Beispiel Theater RambaZamba, Theater Thikwa, Das Helmi, Monster Truck.
Andere Gruppen sind zum ersten Mal in Berlin zu sehen.
Zum Beispiel Teatr 21 aus Polen.
NO LIMITS möchte Bühnen-Kunst zeigen, die neu und interessant ist.
Was passiert gerade Neues und Interessantes?
In welcher Form sind Menschen mit Behinderung Teil davon?
Wie könnte es weiter-gehen? Mit der Kunst.
Und mit Bühnen-Künstler*innen mit einer Behinderung?
Hier ein paar Beispiele von dem, was gerade passiert:
Menschen mit "geistiger Behinderung" spielen nicht nur Theater in Behinderten-Theater-Gruppen.
Sondern auch so. In "ganz normalen" Theater-Produktionen.
Einfach, weil sie interessante Schauspieler*innen sind.
So ist das zum Beispiel bei der Gruppe "De Utvalgte" aus Norwegen.
Oder bei der Gruppe "Tibaldus en andere hoeren" aus Belgien.
NO LIMITS stellt solche Zusammen-Arbeiten vor.
Etwas Besonderes passiert ist der Theater-Gruppe HORA aus Zürich.
Die Gruppe hat ein Stück mit Jérôme Bel gemacht.
Einem berühmten Choreografen (einem Erfinder von Tanz-Formen).
Das Stück heißt "Disabled Theater" – "behindertes Theater".
In dem Stück hat Jérôme Bel die HORA-Schauspieler gebeten, verschiedene Sachen zu tun.
Das Stück wurde ein großer Erfolg.
Es wurde zum Berliner Theatertreffen eingeladen – ein wichtiges Festival.
Danach haben alle auf Theater HORA geguckt.
Und viele haben sich gefragt: Wie machen sie jetzt weiter? Nach so einem Erfolg?
Wie sie weiter-gemacht haben, kann man jetzt bei NO LIMITS sehen.
Bei einer großen Werk-Schau.
Vor zwei Jahren gab es beim NO-LIMITS-Festival eine Fach-Tagung.
Sie hieß "Wen kümmert's, wer spricht".
Bei der Fach-Tagung wurde zum ersten Mal gefragt:
Wenn Menschen mit einer "geistigen Behinderung" Theater machen
– wer bestimmt dann, was auf der Bühne passiert?
Damals gab es noch fast keine Regisseur*innen mit "geistiger Behinderung".
Das hat sich seit-dem verändert.
Zum ersten Mal zeigt NO LIMITS jetzt auch Arbeiten von "geistig behinderten" Regisseur*innen.
Und die Gruppen, die sich damit beschäftigen, treffen sich.
Bei der Fach-Tagung "Wen kümmert's, wer spricht 2".
Wie können wir gleich-berechtigt zusammen-arbeiten?
Die Frage ist für viele interessant.
Nicht nur für Menschen mit einer "geistigen Behinderung".
Zum Beispiel auch: für die Zusammen-Arbeit von Erwachsenen und Kindern.
Die Gruppe SKART hat das versucht. Bei ihrem Stück "Lucky Strike".
Ein Bild für Gleich-Berechtigung ist auch die Video-Kunst "The Democratic Set".
NO LIMITS zeigt sie in einer Ausstellung.
Oder unsere Party "Democratic Disco", wo jeder 15 Minuten lang der DJ sein kann.
Was ist besonders an einem Menschen?
Das erkennt man leichter, wenn man nicht so eine große Gruppe ist.
Bei "Eins, zwei, drei" zeigen wir Tanz- und Theater-Stücke, bei denen immer
nur ein oder zwei Personen auf der Bühne sind.
Braucht man heute noch Kunst, die Behinderung zum Thema macht?
Künstler*innen mit einer psychischen oder einer Körper-Behinderung finden: ja, unbedingt!
Künstler*innen wie Noemi Lakmaier, Alessandro Schiattarella, Michael Turinsky oder the vacuum cleaner.
Sie sagen: Es gibt noch lange keine Inklusion.
Sehr viel muss sich noch ändern für Menschen mit einer Behinderung.
Diese Künstler*innen machen Behinderten-Politik mit ihrer Kunst.
Und Kunst-Politik mit ihrer Behinderung.
Sie "werfen ihren Körper in den Kampf".
Künstler*innen, die eine Behinderung haben, sind wichtig bei NO LIMITS.
Trotzdem möchte NO LIMITS nicht nur ein "Behinderten-Theater-Festival" sein.
No Limits möchte interessantes Theater zeigen.
Interessantes Theater für alle.
Theater, das berührt.
Theater, das die Gedanken anregt.
Theater, das Sachen zeigt, die man sonst nicht sieht.
Theater, das neue Sachen ausprobiert – Sachen, die vorher noch nie jemand ausprobiert hat.
Denn Künstler*innen mit einer Behinderung können mehr als nur "Inklusions-Theater".
Sie können dem Theater neue Wege zeigen.
Und den Nicht-Behinderten auch.
Viele Texte hier auf der Seite sind in Leichter Sprache geschrieben.
Wir möchten, dass jeder sie verstehen kann.
In manchen Texten schreiben wir "Regisseur*innen" oder "Autor*innen".
Damit ist gemeint: Regisseurinnen und Regisseure.
Autorinnen und Autoren.
Es sind immer Männer und Frauen gemeint.
The seventh edition of the international theatre festival NO LIMITS presents theatre, dance, live and video art, talks, artist meetings, parties, a blog project and much more. // Well-known Berlin based companies such as Theater RambaZamba, Theater Thikwa, Das Helmi and Monster Truck are taking part, as well as companies that have never performed before in Berlin, such as Teatr 21 from Poland.
More and more, performers with learning disabilities are not only working in companies specialised in disability arts, but also collaborating with non-specialised companies. It is less for reasons of social engagement but because of their interesting acting skills. This is, amongst others, the case for companies such as De Utvalgte from Norway or Tibaldus en andere hoeren from Belgium. // After their huge success with Jérôme Bel’s "Disabled Theater", everybody was wondering how Theater HORA from Zurich could continue. NO LIMITS festival is showing how: In a retrospective of their works created afterwards. The retrospective is called "Jérôme doesn't ask the actors anymore" – referring to the leading sentence of Bel's performance: "Jérôme asked the actors to...".
In 2013, NO LIMITS presented a conference on the question of the agency of performers who are learning disabled within the theatre work in which they are involved. Now NO LIMITS is organising the sequel of this conference, focusing on actors, choreographers and authors with learning disabilities, an international meeting with Think Tank and Showroom, presenting a number of projects in this field that have emerged since.
How can we collaborate in a non-hierarchical manner? A question that is not only relevant to people with learning disabilities, but to everyone. The collaboration, for example, between adults and children. The theatre company SKART tried this in their production "Lucky Strike". An image for equality is also Back to Back Theatre's video-series "The Democratic Set" that NO LIMITS is showing in a retrospective. Or our concept party "Democratic Disco", where everyone has the option to be a DJ for 15 minutes.
It is easier to recognise a person's singularity when this person is alone on stage or as part of a pair. Such works are presented in "One, two, three – a festival within the festival".
Do we still need "disability arts"? A number of artists with physical or mental impairments are convinced that because inclusion is far from being achieved, we absolutely do! Artists such as Noemi Lakmaier, Alessandro Schiatarella, Michael Turinsky or the vacuum cleaner are using the arts to engage in disability politics, and are using their disability to engage in art politics. They are "throwing their body into the fight".
To resume: Artists with disabilities are essential to the NO LIMITS festival. More than being a disability arts festival, NO LIMITS wishes to present interesting, touching, thought-provoking theatre for everybody, showing things you usually don’t see, trying things that have never been tried before. Because artists with disabilities are able to do more than "inclusive art". They are able to open up new perspectives for non-disabled theatre, and to the non-disabled in general as well.