No Limits 2007
Mi. 17.10. (Premiere), Do. 18.10. + Fr. 19.10., 20.00 h, Kesselhaus
Theater RambaZamba (Berlin/D)
Alice in den Fluchten (Premiere)


"An unserem Teetisch ist kein Platz mehr für dich. Dein Schoss voller Blut. Das Leben ein Roadmovie." Der Mensch auf der Flucht als einzige Chance, dem persönlichen und globalen Elend zu entgehen? "Wohin? Ich weiß den Weg nicht! Und die Uhr spielt verrückt. Also wohin? Kontrolle überall. Wo ist die Zeit? Unter meinen Füßen? In meinen Händen? Hinter den Augen? Das Kinderzimmer will keiner mehr bezahlen. Das Sterbezimmer auch nicht. Weil Du schon jetzt zu teuer wirst. Am besten in ein Irrenhaus." Alice: "Ich bin sicher, irgendwo wird ein Ort für mich sein, wo ich jemanden lieben kann, wo ich bleiben kann, wo mich jemand braucht." Keiner gibt Antwort, aber es gibt ein Mädchen, das die Fragen stellt... Frei nach Lewis Carroll stürzt die neue Inszenierung von Theater RambaZamba Spieler und Zuschauer tief in die Abgründe menschlicher Existenz. Das Ensemble von Gisela Höhne, seit zehn Jahren gefeiert bei Festivals der Lebenshilfe gGmbH Kunst und Kultur, eröffnet NO LIMITS 2007 mit der Premiere einer künstlerisch wie politisch ambitionierten Inszenierung.

Mit: Grit Burmeister, Mario Gaulke, Juliana Götze, Hans-Harald Janke, Jan-Patrick Kern, Franziska Kleinert, Wolfgang Lang, Jenny Lau, Joachim Neumann, Rita Seredßus, Nele Winkler, Michael Wittsack, Musik: Moritz Höhne, René Schappach, Martin Trapp, Musikalische Leitung: Jacob Höhne, Bühne: Angelika Dubufe, Kostüme/Maske: Beatrix Brandler, Choreographie: Julie Stanzak

Regie: Gisela Höhne

Dauer: 2 h 15 inkl. Pause

Eintritt: EUR 13,- / 7,- ermäßigt



Do. 18.10., Fr. 19.10. + Sa. 20.10., 19.30 h, HAU 1
Sidi Larbi Cherkaoui & Toneelhuis Antwerpen (B)
Myth
Mythos


Angesagt und hochgehandelt: Sidi Larbi Cherkaoui ist eine der faszinierendsten Figuren der jungen Tanztheater-Generation. Die Auszeichnung zum besten belgischen Solotänzer legte 1995 den Grundstein für eine imposante Laufbahn. Seine Tanzstücke sind wie gewaltige Bücher voller Geschichten. In dieser neuen Großproduktion ähnelt die Bühne einem Wartesaal, in dem die Darsteller hin- und hergerissen sind zwischen irdischen und himmlischen Polen, ihrer weiblichen und männlichen Seite, östlichem und westlichem Bewußtsein, zwischen Gott und Teufel. Sie werden verfolgt von ihrer dunklen Seite, von ihrer grausamen Natur. Schatten begleiten die menschlichen Wesen und produzieren außergewöhnlich schöne und technisch brilliante Tanzszenen. Allmählich rebellieren die Schatten und gehen akrobatisch ihren eigenen Weg... Inspiriert von westlichen Mythen und der Zeichensprache japanischer Mangas entsteht eine Bilderflut, die von wundervoller alter, vor allem italienischer Musik des Ensemble Micrologus und der Sängerin Patrizia Bovi begleitet wird.

Mit: Alexandra Gilbert, Damien Jalet, Darryl E. Woods, Ulrika Kinn Sevensson, Iris Bouche, Peter Jasko, Sri Louise, James O'Hara, Dimitri Jourde, Ann Dockx, Marc Wagemans, Milan Herich, Satoshi Kudo, Damien Fournier, Christine Leboutte, Live-Musik: Ensemble Micrologus, Musikalische Leitung: Patrizia Bovi

Regie & Choreographie: Sidi Larbi Cherkaoui

Dauer: 1 h 50

Eintritt: EUR 30,- / 18,- / 11,- ermäßigt

In Zusammenarbeit mit HAU Hebbel am Ufer

Foto: Koen Broos



Do. 18.10. bis So. 21.10., Ballhaus Ost
Das Helmi - Internationale Puppenbühne Berlin
Werkschau

Die Internationale Puppenbühne Das Helmi ist ein charmantes, bissiges und funky Theater. Ihre Figuren fallen über altbekannte Stoffe her, zitieren und persiflieren ohne Scheu in ihrem eigenen, unverkennbaren Stil. Dabei sind ihre Figuren nicht realistisch, aber Ausgeburten großstädtischer Realität. Sie sehen die Welt nicht durch eine rosarote Brille, sondern lieben das Absurde, Lustige, aber auch den Dreck und die Gemeinheit. Sie sind Clowns, Schlawiner und Anarchisten - und vor allem fällt ihnen selbst in der verfahrensten Situation immer noch ein Ausweg ein. Das Helmi ist in diesem Jahr mit 10 Produktionen zum Festival Impulse, einem der wichtigsten regelmäßigen Theatertreffen im deutschsprachigen Raum eingeladen, für NO LIMITS zeigt das einmalige Berliner Puppen-Volkstheater in einer Werkschau fünf Inszenierungen für Kinder und Erwachsene.


Do. 18.10., 20.00 h, Ballhaus Ost
Das Helmi (Berlin/D)
Drei Farben Weiss (Premiere)
nach Krzysztof Kieslowski


Drei Farben Weiss ist eine Geschichte über Liebe und Rache, über die wilde Zeit in Polen nach der "Wende": Ein Eastern und ein verzweifelter Kampf. Der Held ist ein Friseur, dessen Waffen Kamm und Schere sind. Er ist käsig, klein, pummelig, impotent, tollpatschig, unsympathisch und Pole! Noch dazu spricht er schlecht französisch. Er liebt July: Sie ist bildschön, Französin, spricht gut französisch. Sie will Sex und die Scheidung.

Mit: Florian Loycke, Felix Loycke, Brian Morrow, Video: Adam Gusowski und Piotre Mordel (Club der polnischen Versager)

Regie: Florian Loycke

Eintritt: EUR 8,-



Fr. 19.10., 20.00 h, Ballhaus Ost
Das Helmi (Berlin/D)
Der Troll


In den USA bereits Chartbreaker – jetzt wird die Story um den wildduftenden Troll, in den sich Homos und Heteros gleichermaßen verlieben und der naiv Anarchie und Erotik verbreitet, endlich auch bei No Limits präsentiert! Eine Helmi-Koproduktion mit dem Tropenverlag. Text: Johanna Sinisalo

Mit: Florian Loycke, Brian Morrow, Johanna Olausson (Gast), Emir Tebatebai

Regie: Helmi-Kollektiv

Eintritt: EUR 6,-



Fr. 19.10., 22.00 h, No Limits Lounge
The Beez (Berlin/D)


"Love, Beez & Happiness" ist ein Tribut an die großen und die kleinen, die berühmten und die vergessenen Stars der Rock&Pop-Geschichte vom 20. Jahrhundert bis heute. Die vier Berliner Kitsch-Popper spielen in diesem Programm ihre Lieblingslieder und dabei kommt kaum eine Sparte der Musik zu kurz. Die Trilogie aus törichtem Humor, treffsicheren Stimmen und traumhaften Instrumentalisten sorgt für anständiges Trara und jede Menge Jubel, Trubel, Heiterkeit. Wenn The Beez spielen, geht die Sonne auf, ein honigsüßer Duft liegt in der Luft, wohltuende Melodien erklingen, gehen direkt unter die Haut und bereiten ein angenehmes Kribbeln. Was will man mehr!

Eintritt: EUR 4,-



Sa. 20.10., 19.00 h, Theater RambaZamba
Kulturcentrum Skåne (Lund/S)
Vidare
Weiter


"Was ist wichtig im Leben? Wofür übernimmt man Verantwortung? Wer bin ich im Verhältnis zu den anderen? Was bedeutet Kunst in meinem Leben? Das Kulturcentrum Skåne, eine in Schweden einzigartige Institution, die Menschen mit Behinderungen Ausbildung und Beschäftigung in allen künstlerischen Bereichen bietet, hat diese und andere Fragen in Gedichte, Songs, Tanz und Malerei verwandelt. Eine musikalisch-poetische Inszenierung ohne abschließende Antworten, die von den merkwürdigen Dingen des Lebens und von lebendigen Merkwürdigkeiten handelt.

Dauer: 1 h

Eintritt: EUR 7,-



Sa. 20.10., 20.00 h, Ballhaus Ost
Das Helmi (Berlin/D)
Arsen und Spitzenhäubchen
nach Joseph Kesselring


Mortimer hat es fast geschafft: Obwohl er ein Bindungsparanoiker ist, hat er die eine gefunden und will mit ihr in den Honeymoon auf die Malediven... Doch bei seinen Tanten beginnt eine rasende Höllenfahrt. Mortimer verstrickt sich in einer bitterbösen Gespensterwelt, die ihn und seine Braut verwirrt, erschöpft und doch am Ende glücklich wieder ausspuckt. In hohem Tempo wird mit punkigen Musikeinlagen Mortimers Kampf ums Glück geschildert. Ein farbenfrohes, schwarzes Märchen mit Grusel und Funfaktor, eine durchgeknallte Boulevard-Komödie, live begeleitet von der Helmi-Allstarband.

Mit: Ludmila Skripkina, Florian Loycke, Felix Loycke, Brian Morrow, Holger Stockhaus, Emir Tebatebai,

Regie: Alexis Bug

Eintritt: EUR 13,- / 8,- ermäßigt



Sa. 20.10. + So. 21.10., 20.00 h, Kesselhaus
Neville Tranter´s Stuffed Puppet Theatre (AUS/NL)
Vampyr


Der Mann mit der multiplen Persönlichkeit ist zurück. Neville Tranter zeigt einen schwarzen Comedy-Thriller um Überleben und Erwachsenwerden. Auf einer Reise landet Vater Torwald mit seiner halbwüchsigen Tochter Inger auf einem einsamen Campingplatz. Das Auto hat eine Panne, die Tochter ist krank, der Hund Odin weggelaufen. Der Campingplatzbesitzer läßt seinen Frust an seinem einzigen Angestellten aus. Zusammen versuchen sie auf Horrorparties ihre Gäste bis auf den letzten Cent auszusaugen. Auch spukt der kränkliche Jungvampir Romero herum, dem es besser geht, seit Inger auf dem Campingplatz weilt... Wie immer stehen die Charaktere, so real oder irreal sie auch sein mögen, für alle zwischenmenschlichen Beziehungen. Immer wieder zappeln die Figuren von Neville Tranter im Lebensnetz, sie stolpern über ihre Herkunft, sind Gefangene ihres Umfeldes und ihrer Erwartungen. Die Puppengesichter werden lebendig, manchmal beängstigend real und doch sympathisch in ihrer Hilflosigkeit, dem Lebenskarussell ein Schnippchen zu schlagen.

Text: Jan Veldman, Regie: Allan Zipson

Konzept, Puppen und Spiel: Neville Tranter

In englischer Sprache.

Dauer: 1 h 10

Eintritt: EUR 13,- / 7,- ermäßigt

Foto: Marieke Wijntjes



So. 21.10., 16.00 h, Ballhaus Ost
Das Helmi (Berlin/D)
Froschkönig
nach den Gebrüdern Grimm
Puppentheater für Kinder ab zwei Jahre


Warum hat Frank der Frosch so schlechte Laune? Vielleicht liegt es daran, dass keiner ihn richtig ernst nimmt. Weder seine Tierkameraden noch die Prinzessin Nathalie. Hochnäsig spielt sie mit ihren goldenen Kugeln und schenkt der Außenwelt keine Beachtung. Doch dann fällt die Kugel in den Brunnen und Franks Stunde hat geschlagen.

Mit: Florian Loycke, Brian Morrow, Emir Tebatebai

Regie: Helmi-Kollektiv

Eintritt: EUR 5,- / 3,- Kinder



So. 21.10., 20.00 h, Ballhaus Ost
Das Helmi (Berlin/D)
Der Autokrat und das Mädchen


Das Alte Testament ist kein Geschichtsbuch sondern eine Vorhersage und erfüllt sich in Berlin im Jahre 2100. Ressourcenknappheit, Klimakatastrophe, und die Politikmüdigkeit haben den Weg bereitet: In den Stadtteilen herrschen sogenannte Autokraten, absolute Herrscher über Leben und Tod. Flüchtlingsgruppen, exotische Tiere und bizarre Religionsgemeinschaften wie die Helmis prägen das Bild. Vor diesem Hintergrund spielt sich ein Konflikt von archaischer Wucht ab: MC Mordechai und seine Helmis sind ein kleines Volk, das am Hofe des Autokraten DJ Ahaschverosch stets in Angst und Schrecken lebt. Während die Helmis eine zarte Bettlerkultur am Helmholtzplatz entwickelt haben, leben die anderen im Überfluß. Da verliebt sich Ahaschverosch, der Autokrat von Kreuzberg, in Esther, die Ziehtochter des Helmi Mordechai...

Mit: Florian Loycke, Brian Morrow, Emir Tebatebai

Regie: Helmi-Kollektiv

Eintritt: EUR 6,-



Di. 23.10., 20.00 h, Ballhaus Ost
Theater HORA (Zürich/CH)
The Fool on the Hill


Frei nach dem legendären Zeichentrickfilm "Yellow Submarine" und begleitet von selten gehörten Beatles-Coverversionen stürzen sich die Akteure von Theater HORA in phantastische Abenteuer. Sweet Loretta Martin, Mr. Moonlight, Martha my Dear, Molly the Singer in the Band, Dr. Robert, Lucy in the Sky, Mr. Kite, der Paperback Writer, Elena Ratti, Prudence, Julia und wie sie alle heißen im Pfefferland – sie alle werden vom Nowhereman, dem Blaumiesi, böse schikaniert. Zusammen mit Glove dem fliegenden Handschuh nimmt der Blaumiesi das Zepter in die Hand und verwandelt alle, die nicht rechtzeitig fliehen, in bewegungslose Statuen. Nur Kapitän Fred Moonlight kann mit dem gelben Unterseeboot entkommen. In Indien bei einer Yoga-Lektion von Guru Deva findet er die Retter: John, Paul, George und Ringo! Sie nehmen nach einem heißen Ratschlag des Gurus den Kampf auf gegen die Blaumiesi-Ordnung. Und der faule Verrückte auf dem Hügel, der es ja schon immer gewußt hat, der genau weiß, wie die Welt sich dreht, schafft es letztendlich, dass auch der eigenartige Blaumiesi in die Welt der Pfefferländer aufgenommen wird. All we are saying is give integration a chance!

Mit: Sandra Grande, Sara Hess, Verena Maurer, Lorraine Meier, Madeleine Oertle, Tiziana Pagliaro, Regina Sauter, Maryin Willemsen, Helen Züger, Remo Beuggert, Matthias Grandjean, Peter Keller, Marcel Trinkler, Walter Weiss

Regie: Michael Elber & Kathrin Iseli

Dauer: 1 h 10 inkl. Pause

Eintritt: EUR 13,- / 8,- ermäßigt

Mit Unterstützung durch pro helvetia – Schweizer Kulturstiftung



Di. 23.10. + Mi. 24.10., 20.00 h, Kesselhaus
Cie de l´Oiseau-Mouche (Roubaix/F)
La Mère / Die Mutter
von Bertolt Brecht


Bertolt Brechts Klassiker der Moderne, 1932 auf der Folie des legendären Revolutionsromans von Maxim Gorki zur Uraufführung gebracht, erscheint heute wichtiger denn je. Die mitreißende Geschichte einer Frau, die mit viel Witz und Intelligenz, mit gesundem Menschenverstand und Zivilcourage zwischen Arbeitslosigkeit, Lohnkürzungen, politischer Agitation und "Sachzwängen" genau die richtigen Fragen stellt, ist voller Aktualität und Brisanz. Ein Theaterstück, eine Utopie, ein Traum von einer besseren Welt. Die Compagnie de l’Oiseau-Mouche, Frankreichs wichtigstes Ensemble mit geistig behinderten KünstlerInnen, macht sich in einer begeisternden, chorisch angelegten, musikalischen Inszenierung längst – zu Unrecht – ad acta gelegte Fragen zu eigen. "Die Lektion, die uns dieses Stück erteilt, geht über den historischen Kontext und die dialektische Form hinaus: das Scheitern des Kommunismus rechtfertigt noch lange nicht den uneingeschränkten Kapitalismus." Françoise Delrue

Mit: Jennifer Barrois, Martial Boulart, François Daujon, Florence Decourcelle, Frédéric Foulon, Stéphane Hainaut, Vincent Lefebvre, Hervé Lemeunier, Thierry Raulin, Valérie Szmigielski, Valérie Vincent, Ludovic Waroquier, Livemusik: Casilda Rodriguez, Christian Vasseur,

Regie: Françoise Delrue

Koproduktion Theatre La Bardane

In französischer Sprache mit deutscher Übertitelung.

Übertitelung mit Unterstützung durch das Bureau du Théatre et de la Danse.

Dauer: 1 h 50

Eintritt: EUR 13,- / 7,- ermäßigt



Mi. 24.10. 20.00 h Ballhaus Ost
Theater HORA (Zürich/CH)
Herz der Finsternis


Mit der Bearbeitung des legendären Romans "Herz der Finsternis" von Joseph Conrad, einem breiten Publikum bekannt durch die Filmadaption "Apocalypse Now” von Francis Ford Coppola, wagt sich Theater HORA in seiner 26. Theaterproduktion einmal mehr an einen Literaturklassiker. Es ist die Geschichte einer Reise ins Herz Afrikas, die für den Erzähler Marlow zu einem Trip in das eigene Unterbewußtsein wird. Theater HORA läßt szenisch und musikalisch die Welten entstehen, in denen sich Marlow bewegt. Unter der Regie von Beat Fäh, der schon für das HORA-Kultstück "Die Lust am Scheitern” verantwortlich zeichnete, werden neben der beklemmend spannenden Handlungsentwicklung Themen weiterverfolgt, die das Züricher Ensemble seit längerem umtreiben – die Auseinandersetzung zwischen behinderten und nicht behinderten SchauspielerInnen, der Konflikt zwischen Dressur und Freiraum, die unreflektierte Improvisationskunst und letztlich der Zutritt durch die Wand (des Verstands). Dieses Projekt von "Behinderten" und "Normalen" zwischen den Disziplinen und Genres ist eine Geschichte über das Fremde, das Andere. Und sie wird von den "Experten des Andersseins" erzählt.

Mit: Sandra Grande, Sara Hess, Verena Maurer, Lorraine Meier, Madeleine Oertle, Tiziana Pagliaro, Regina Sauter, Helen Züger, Remo Beuggert, Matthias Grandjean, Peter Keller, Ole Schmidt, Marcel Trinkler, Chris Weinheimer, Walter Weiss

Regie: Beat Fäh

Dauer: 1 h 30

Eintritt: EUR 13,- / 8,- ermäßigt

Mit Unterstützung durch pro helvetia – Schweizer Kulturstiftung



Do. 25.10., 19.00 h, Theater RambaZamba
Theater Thikwa (Berlin/D)
Engelsspuren


Hoy dejadme a mí solo ser feliz, con todos o sin todos, ser feliz con el pasto y la arena, ser feliz con el aire y la tierra, ser feliz, contigo, con tu boca, ser feliz. (Pablo Neruda)

Szenisches Tanztheater über Wahrnehmung, Engel und Liebe, Schwerkraft und die Menschen. Treten Engel in ein Leben ein, verspüren manche einen unerklärlichen Glückshauch. Sind Engel ätherische Lichtwesen? Oder sind sie greifbar, können sie Menschengestalt annehmen? - Mit echten Flügeln? Vielleicht hinterlassen sie ja jeden Morgen wie Tau ihre Spuren, bleiben oder verschwinden mit dem Sonnenuntergang...

Mit: Sabrina Braemer, Heidi Bruck, Jonny Chambilla, Torsten Holzapfel, Vincent Martinez, Peter Pankow, Tim Petersen, Alessio Trevisani, Linda Weissig, Video-Team "Jonny und die Blume": Jonny Chambilla, Diegonante, Paul Turner, Alessio Trevisani

Choreographie und Idee: Alessio Trevisani

Dauer: 55 min

Eintritt: EUR 13,- / 7,- ermäßigt

Foto: Peter Brutschin

Und außerdem im F40, der Spielstätte von Theater Thikwa:
theater zum westlichen stadthirschen:
Die Flieger, mit Wolfgang Fliege und Dominik Bender
18., 19., 20. + 21. Oktober, 20 h, Fidicinstraße 40, Berlin-Kreuzberg
Kartenreservierung: 030-26372491
info@stadthirsch.de



Do. 25.10., 20.00 h, Kesselhaus
Isole Comprese Teatro (Florenz/I)
Fondamenti di Diffetologia o il laboratorio dell´ Utopia
Fundamente der Defektologie oder Das Labor der Utopie (Premiere)


Das Isole Comprese Teatro setzt sich in seiner neuen Arbeit mit der Theorie des russischen Psychologen Lev Vygotskij auseinander. "Defektologie" meint eine Wissenschaft von der Behinderung, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen radikalen Perspektivwechsel vorgenommen hat: "behindert" wird der Mensch erst von seinem sozialen Kontext. Die Performer mit unterschiedlichen Fähigkeiten werden zu Probanden und Wissenschaftlern, die Bühne verwandelt sich in ein philosophisches Labor. Im Versuch, sich von den Regeln der Vernunft zu befreien, von Dogmen und Vorschriften, verlieren Körper wie Objekte ihre ursprüngliche Bedeutung und Funktion. Ein alter elektrischer Stuhl wird zu einer Art Chaiselongue für Denker, eine metallene Wassertränke wird zum Taufbecken. Ein Buddha verwandelt sich in einen Tenor und schafft es nicht mehr, zu singen, da er zu viel gegessen hat... Eine experimentelle Versuchsanordnung über Normalität und Vielfalt, die bei NO LIMITS zur Uraufführung kommt. "Ich bin perfekt, absolut normal."

Mit: Angela Bargigli, Silvia Bonanno, Laura Bucciarelli, Max De Biase, Pieluigi Lanini, Andrea Pagnes, Giovanni Pandolfini

Ein Projekt von Alessandro Fantechi und Elena Turchi

In italienischer Sprache mit deutschen Untertiteln.

Eintritt: EUR 13,- / 7,- ermäßigt



Do. 25.10. + Fr. 26.10., 20.00 h, HAU 2
Compagnia Pippo Delbono (Modena/I)
Questo Buio Feroce
Diese grausame Finsternis


Der Schauspieler und Regisseur Pippo Delbono steht seit Jahren für ein integratives Theater, das schon durch die Wahl der Darsteller überrascht: Viele Profis sind darunter, aber auch Straßenkünstler, frühere Patienten der Psychiatrie, ehemalige Landstreicher und Obdachlose, Rocksänger, ein Kind mit Down-Syndrom. Das Theater des ligurischen Regisseurs setzt auf diese extrem unterschiedlichen Darsteller, wie zum Beispiel auf den taubstummen Bobò, der fünfzig Jahre in einer psychiatrischen Klinik in Neapel verbracht hat: "Die Arbeit mit ihnen hat mir gezeigt, dass Menschen aus sozial ‚schwierigen’ Umständen nicht mit anderen Augen gesehen werden müssen. Ich akzeptiere das nicht mehr. Diese Leute sind die Protagonisten meiner Inszenierungen geworden." Sein neuestes Stück basiert auf den Tagebüchern des amerikanischen Schriftstellers Harold Brodkey, die postum unter dem Titel "Die Geschichte meines Todes" veröffentlicht wurden. Der an Aids erkrankte Brodkey erzählt darin die Geschichte seines Sterbens. Pippo Delbono hat für diese Texte poetische Figuren und Bilder entworfen, die den Tod und das Leben miteinander korrespondieren lassen.

Mit: Dolly Albertin, Gianluca Ballarè, Raffaella Banchelli, Bobò, Margherita Clemente, Pippo Delbono, Lucia Della Ferrera, Ilaria Distante, Gustavo Giacosa, Simone Goggiano, Mario Intruglio, Nelson Lariccia, Gianni Parenti, Pepe Robledo.

Regie: Pippo Delbono

In italienischer Sprache mit deutschen Untertiteln.

Dauer: 1 h 30

Eintritt: EUR 11,- / 7,- ermäßigt

Im Rahmen von Teatro – Theater. Italienischer Theaterherbst in Berlin

In Zusammenarbeit mit HAU Hebbel am Ufer

Foto: Gianluigi di Napoli



Fr. 26.10., 20.00 h, Kesselhaus
Grusomhetens Teater (Oslo/NO)
Den Stygge Andungen
Das hässliche Entlein
nach Hans Christian Andersen


"Das hässliche Entlein", für Erwachsene erzählt, ist ein komplexes Stück über die Figur des Außenseiters und die Strategien gesellschaftlicher Abweisung. In der Form des Musiktheaters zeigt das "Theater der Grausamkeit" fragmentarische Szenen, die im Charakter variieren – von Kommentaren auf der Meta-Ebene führen sie zu inneren Bildern voller menschlicher Erfahrung. Ästhetisch hat sich der Regisseur Lars Øyno dem Theaterbegriff Antonin Artauds verschrieben, der verschwenderische Reichtum an Ausdrucksformen verleiht dem Stück seine große Kraft. Kritiker fühlen sich wegen der zeitlupenartigen Abläufe und der artifiziellen Bilder, der Akzentuierung des Materials und der plastischen Qualitäten von Licht und Ton an Robert Wilson erinnert – doch im Gegensatz zu dessen Theaterarbeit spielt das Grusomhetens Teater in einer Tradition des "armen Theaters", sympathisch und menschlich, dem Märchen verbunden durch eine Atmosphäre von poetischer Zeitlosigkeit und traumhaftem Surrealismus.

Mit: Odille Heftye Blehr, Lars Brunborg, Hanne Dieserud, Jimmie Jonasson, Rita Lindanger, Tuva Moen, Vilde O. Rommetveit, Robert Skjærstad, Camilla Vislie

Regie: Lars Øyno

Dauer: 1 h 40

Eintritt: EUR 13,- / 7,- ermäßigt

Foto: www.novelty.no



Fr. 26.10., 22.00 h, No Limits Lounge
The Living Music Box


Bee Gees? Smokie? Cat Stevens? Lange nicht gehört? The Living Music Box spielt jedes Lieblingslied der 60er, 70er und 80er Jahre. Die Coverversionen des Trios sind zum Teil mit mehrstimmigem Gesang clever arrangiert. Zum Repertoire der Living Music Box zählen mittlerweile über 120 Songs – das entspricht einem Live-Erlebnis von weit über 5 Stunden Musik. Als Side-Projekt von Station 17 in Hamburg enstanden, haben die drei Musiker längstens ihre eigene musikalische Handschrift gefunden. Sie können sich was wünschen!

Eintritt: EUR 4,-



Sa. 27.10., 16.00 h, Theater RambaZamba
Circus Sonnenstich (Berlin/D)
Varieté Olé (Premiere)


Die aktuelle Entdeckungsreise junger Leute mit so genannter geistiger Behinderung in die Welt von Circus Sonnenstich heißt "Varieté Olé!". Die zirzensisch inspirierten Szenen der dreizehn ArtistInnen zwischen 16 und 23 Jahren verschmelzen zu poetischen Bildern und Geschichten. Ganz unterschiedliche Formen von Balance werden professionell und immer wieder überraschend präsentiert: Sprünge von Kugel zu Kugel werden mit akrobatischen Elementen kombiniert, Raum wird erkundet durch artistisch anspruchsvolle Bewegungsformen auf Stelzen. Akrobatik bedeutet dabei nicht nur ein Eintauchen in den Mikrokosmos gegenseitiger Achtsamkeit und Balance, sondern auch eine choreographische Erzählweise von Beziehungsgeschichten, erzählt mit Poesie und Witz. Lassen Sie sich diesen ungewöhnlichen Leckerbissen nicht entgehen!

Leitung: Michael Pigl & Karin Lorenz

Dauer: 1 h

Eintritt: EUR 8,- / 7,- ermäßigt / 5,- Kinder



Sa. 27.10., 20.00 h, Kesselhaus
Blaumeier-Atelier (Bremen/D)
Suite Elisabeth


Der schrullige Hotelier des Grand Hotel Chez Elise hat sich der Musik und den Frauen mit Namen Elisabeth verschrieben. Allen voran der Heiligen Elisabeth, deren 800. Geburtstag er heute feiern möchte. Anlässlich dieses Ereignisses lädt er alle Elisabethen von Rang und Namen ein: Die bezaubernde Sissi, die mondäne Liz Taylor, die mächtige Elisabeth I. und die Heilige höchst persönlich. Die Begegnung der Elisabethen ist brisant. Jede für sich ist schon ein legendenbildendes Energiebündel, alle zusammen sind sie hochexplosiv. Nur das allzeit musikalische und risikofreudige Personal unter der Federführung der patenten Lieschen Müller kann die Situation meistern... Für den guten Ton sorgt das Bremer Kaffeehaus-Orchester, die sich als Hotelbedienstete szenisch ins Spiel einbringen und mit ihrem einzigartigen Ensemble-Klang die Elisabethen musikalisch durch die Jahrhunderte begleiten.

Dauer: 2 h 10 inkl. Pause

Eintritt: EUR 13,- / 7,- ermäßigt

Foto: Jörg Landsberg



Di. 16.10. – Do. 18.10., 10.00-15.00 h, Theater RambaZamba
Grenzenlos Theater
Workshop mit Michael Elber (Theater Hora/CH)


Über den Spaß und die Lust an einfachen Spielen in der Gruppe finden die TeilnehmerInnen einen Zugang zum vorerst unreflektierten, spontanen Tun, zur ungehinderten Kreativität, zur vielleicht ersten Begegnung mit dem Theaterspielen. Michael Elber, Regisseur und Begründer von Theater Hora Zürich, wird einen Theater- und Bewegungsworkshop gestalten, in dem sowohl Körper als auch Stimme zum Einsatz kommen. Dabei werden Techniken, Methoden und Übungen vermittelt, die als Grundlage für eine weitere Beschäftigung im musikalischen und theatralen Zusammenhängen dienen können. Bitte bewegungsfreundliche Kleidung und Schuhe mitbringen.

TeilnehmerInnen: max. 20 Personen, Vorerfahrung nicht erforderlich

Teilnahmegebühr: EUR 25,- / 15,- ermäßigt

Anmeldung formlos unter info@no-limits-festival.de



Mo. 22.10. – Sa. 27.10., 10.00-16.00 h, Maschinenhaus
Das Prinzip der inszenierten Lust am grotesken Scheitern oder die Inszenierung der grotesk gescheiterten Lust oder ...
Theaterworkshop


Bereits dreimal hat Theater HORA aus Zürich die musikalisch-theatrale Improvisation "Die Lust am Scheitern" bei NO LIMITS in Berlin gezeigt. Mit den Mitteln des bei diesem Kultstück praktizierten Theater-, Gesangs- ,Tanz-, Pantomime-, Musik-, Geräusch-, Gestik-, Mimik- und Improvisationstrainings wird innerhalb einer Workshopwoche der Versuch gewagt, mit viel Lust am Scheitern vors Publikum zu treten. Ein groteskes Abenteuer, das einem dramaturgischen Ablauf folgen soll und dabei aus Prinzip jede Menge improvisatorische Freiräume bieten wird! Die inhaltliche Vorgabe ist die Infragestellung der Norm, die künstlerische Ausgestaltung wird wesentlich von der Phantasie und der Spielfreude der TeilnehmerInnen bestimmt. Bitte bewegungsfreundliche Kleidung, Schuhe und – soweit vorhanden – Musikinstrumente mitbringen. Für die Herstellung der Kostüme werden pro TeilnehmerIn – soweit vorhanden – ein altes schwarzes T-Shirt und eine alte schwarze Hose benötigt. Für Samstag, 27.10., 18 h, ist eine Aufführung geplant, wenn es denn nicht scheitert...

ReferentInnen: Michael Elber (Regisseur Theater HORA), Ole Schmidt (Musiker, u.a. Musikalischer Leiter bei "Herz der Finsternis" von Theater HORA), Caroline Benz (Kostümbilderin)

TeilnehmerInnen: max. 30 Personen, Vorerfahrung erwünscht

Teilnahmegebühr: EUR 30,- / 20,- ermäßigt

Anmeldung formlos unter info@no-limits-festival.de